Wo die Wälder
noch rauschen so heimlich und traut,
Wo über den Bergen der Himmel sich blaut,
Wo in heimlichen Gründen der Wildbach schäumt,
Tief unten im Bergtal die "Frieda" träumt,
Wo die Sage noch schreitet auf stillen Höhn
Und Wichtelmännchen durch Walperbühl gehn:
Da liegt meine Heimat im sonnigen Schein,
Mein liebliches Dörfchen dort "Unter dem Stein".
Wo die Berge
sich türmen in grünendem Kranz,
Wo die Speere einst flogen im Waffentanz,
Wo ein "Fräubchen von England" gefunden ihr Grab,
Da grüßt eine Linde vom Schlossberg herab.
Ihre Zweige rauschen ein uraltes Lied,
Noch singen's die Mägdlein im Dörfchen und Ried,
Im blühenden Tale, am sonnigen Rain,
Das uralte Lied vom Bischofstein.
Wo der Hammer geschmiedet am eisernen Steg
Über
Gassen und Dächer zum Schienenweg,
Da stürmt aus dem dunklen Felsentor
Im Bilstal das brausende Dampfross hervor;
An kreisenden Wäldern vorüber im Flug
Hoch über dem Dorfe pendelt er Zug:
In gähnender Tiefe ein blühend Gefild,
Aus schwindelnder Höhe ein liebliches Bild.
Wo die Wellen
noch rieseln im moosigen Grund,
Das Mühlrad sich drehet von Stunde zu Stund',
In tiefster Seele ein Lied neu erwacht,
Was einst die Mutter am Mühlwehr erdacht.
O seliges Klingen, o süßes Wehn,
Wie Heimatglocken so traut und schön.
O Echo der Töne, du heiliges Band,
Schling ewig um Herz dich und Heimatland!
August Hahn