Renovierung und Verschönerung unserer Kirche ab 1949

8. General-Renovierung des Chores und des Kirchenschiffes 1961 - 1972

Chorraum

In einer Kirchenvorstandssitzung am 29. Mai 1960 begannen die Vorgespräche zum Umbau des Hochaltars unserer Kirche. Gleichzeigtig wurde Herr Pater Florentin beauftragt, mit dem Architekten Gramse in Erfurt Verbindung aufzunehmen und von ihm Vorschläge für diesen Umbau sowie Kostenanschläge unterbreiten zu lassen.

Da aber der Architekt Gramse den Auftrag zur Renovierung der Kirche zurückgab, nahm Pater Florentin am 3. März 1961 eine Verhandlung mit dem Architekten Dr. Fleckner in Erfurt auf, der daraufhing am 30. März des gleichen Jahres folgende Vorschläge unterbreitete:

Sicherung der Chorwände zum Ersatz der störenden Gewölbebekämpfer des Chorgewölbes:
Einbau eines Stahlbetonankers 80/40 cm in Höhe der Fenster unter deren Einbezug in die Konstruktion zur Aufnahme der bisher errechneten Zugkräfte.
Umgestaltung des Altarraums:
1. Stufenanlage für die Kommunionbank 1,25 m breit, in das Kirchenschiff ebenso weit hineinragend.
Kommunionbank in Travertin in einfacher, rechteckiger Form
Am südlichen Ende zur Seite der Ambo, 3 Stufen noch stehend, in Travertin mit seitlichem, eisernem Gitteranschluss
2. und 3. Stufe führen auf das 2,35 m breite Podest mit Eingang zur Sakristei.
Die 4. Stufe führt zum eigentlichen Altarbezirk.
Auf der 5. Stufe, die den Altar ringsum umfasst, erhebt sich der Altar. Diese Anlage hebt die Bedeutung des Altars allen vor Augen und erlaubt bei feierlichen Ämtern große Gestaltungen.
Der Altar ist als großer Kastenaltar gedacht, auf dem nur der Tabernakel steht, ohne Leuchterbank.
Hohe, eiserne Leuchter umkränzen den Altar, dahinter stehend.
Als bekrönender Abschluss soll hinter dem Altar ein wertvolles, stehendes oder hängendes Kreuz leuchten.
Alle Arbeiten werden in geschliffenem Travertin ausgeführt.
Die Gesamtkosten für die Umgestaltung des Altarraums werden voraussichtlich 24.000,00 Mark betragen.

Diesem Vorschlag zur Neugestaltung des Chores stimmte der Kirchenvorstand in einer Sitzung am 28. April 1961 zu. Dem Antrag um Genehmigung zur Ausführung dieser dazu notwendigen Arbeiten vom 24. Oktober 1961 gab das Bischöfliche Generalvikariat in Erfurt ebenfalls seine Zustimmung.

Bereits am 7. September 1961 lieferte der Werksteinbetrieb Fröbel & Co. in Erfurt den notwendigen Travertin für die Altarverblendung, Bodenschwelle, Kommunionbank, Stufen und die Travertinplatte für den Fuboden im Werte von 7.217,98 Mark.

Anfangs März 1962 begann die Firma Fröbel mit den Umbauarbeiten im Altarraum (Chor). Bei dieser Arbeit wurden die Holzkommunionbank entfernt, die vorhandenen Stufen und Platten abgenommen, der Baugrund vorbereitet, die Altarplatte umgearbeitet, der Heizungsschacht und der Altar gemauert. Anschließend erfolgte der Aufbau der Stufen und das Legen der Fußbodenplatte aus Travertin. Als Schlusspunkt wurde die zweiteilige Kommunionbank aus Travertin-Quaderplatten errichtet.

Für diese geleistete Arbeit mussten 1.026,38 Mark gezahlt werden. Damit beliefen sich die Gesamtkosten für den Umbau des Chores auf 8.244,36 Mark.

Der Tabernakel, den der Schlossermeister Max Zebunke in Erfurt angefertigt, die Bautischlerei Karl Schacke in Erfurt (60/35/40 cm) mit Edelholz umkleidet und der Malermeister Franz Weske in Erfurt vergoldet hatten und endlich am 14. April 1962 aufgestellt wurde, kostete insgesamt 667,00 Mark.

Das vorerst provisorische Altarkreuz, an das der Korpus des Missionskreuzes befestigt wurde, fertigte Paul Busse in Lengenfeld u. Stein an und stellte es am 15. April 1962 auf.

Die sechs Altarleuchter, die 1,30 m hoch sind und aus Messing gefertigt wurden, lieferten die Kirchlichen Werkstätten in Erfurt am 31. August 1962 für 2.370,00 Mark.

Der Ewig-Licht-Halter mit Glas, den der Kunstschmied Georg Reichert in Friedrichroda für 150,00 Mark anfertigte, traf am 13. Dezember 1962 in Lengenfeld ein.

Da die Kanzel wegen ihrer Größe den Kirchenbesuchern die Sicht zum Altare nimmt, wurde sie im Oktober 1963 abgebaut. Für diese Arbeit wurden am 29. Dezember 1963 an Paul Busse in Lengenfeld u. Stein 50,40 Mark gezahlt.

Daraufhin lieferten am 12. Oktober 1964 die Steinmetzwerkstätten Fröbel & Co. in Erfurt einen Ambo-Unterbau aus Travertin, der 1.183,80 Mark kostete. Das dafür notwenige Gitter aus Stahl und Messingteilen fertigte der Kunstschmied Georg Reichert in Friedrichroda für 461,50 Mark an. Damit betrugen die Kosten für das Ambo 1.644,30 Mark.

Im August 1964 wurde die neue Chorverankerung als Stahlring um die Außenwand von dem Schmiedemeister Martin Simon in Lengenfeld u. Stein für 413,58 Mark angebracht. Die störende Innenstrebenverankerung im Chor wurde entfernt.

Der Osterleuchter, 1,37 m hoch, den die Kirchlichen Werkstätten in Erfurt anfertigten, kostete 795,21 Mark.

Das neue Altarkreuz, das nur aus einem Korpus ohne Kreuzbalken bestand, wurde von der Bildhauerin Hildegard Hentrich in Erfurt geschnitzt und 1966 freischwebend hinter dem Altar an der Chorwand verankert, nachdem das mittlere Chorfenster zugemauert worden war, um bessere Lichtverhältnisse zu schaffen. Der Korpus des Missionskreuzes wurde wieder am Kreuzbalken vor der Kirche befestigt.

Im Februar 1967 installierte die Elektrofirma Heinrich König in Lengenfeld u. Stein die gesamte Altarbeleuchtung für 468,72 Mark.

Die am 2. Februar 1970 gelieferten Sakristeiglocke, die die Kunstschmiede Georg Reichert in Friedrichroda hergestellt hatte, kostete 400,00 Mark.

Im Zuge der Renovierung unserer Kirche wurde am 17. August 1967 mit dem Einverständnis unseres Weihbischofs beschlosssen, den Tabernakel in die rechte Chorwand einzubauen. Dieser Umbau des Tabernakels wurde im Jahr 1969 durchgeführt.

Als Abschlussarbeit des Chores wurde im Jahr 1970 die im März 1962 errichtete zweiteilige Kommunionbank aus Travetin-Quaderplatten entfernt.