Renovierung und Verschönerung unserer Kirche ab 1949

9. Neuanschaffung von Kirchenfenstern

In der Sitzung des Kirchenvorstandes am 9. September 1965 wurde die Neuanschaffung sämtlicher Kirchenfenster aus folgenden Gründen beschlossen:

Die Kirchenfenster sind derart schadhaft, daß eine vollkommene Renovierung nötig wäre. Die Scheiben waren zum Teil zertrümmert und wurden bisher nur provisorisch und farblos ausgebessert. Die Kirchenfenster sind achtzig Jahre alt. Die Bleifassungen zerbröckeln, die Eisenstäbe sind zum Teil durchgerostet. Im Schiff hat der Sturm schon zweimal einen Teil eines Fensters eingedrückt, so daß die Scheibe durch ein Brett ersetzt werden mußte. In der Kirche ist ständiger Durchzug wegen der undichten Fenster.

Herr Rolf Stockinger, Glasmalerei, Kunstverglasung und Kunstschliff, Leipzig war am 17. August 1965 in Lengenfeld u. Stein und hat sich die Fenster angesehen.
Nach Rücksprache mit Herrn Dr. Fleckner in Erfurt machte Herr Stockinger folgenden Vorschlag:

Im Chorraum der Kirche sollen die Fensterscheiben in Rechtecke eingeteilt und einige gelbe Elemente eingestreut werden, um die Fläche etwas aufzuläsen. Für das zu verwendende Antikglas soll ein hellstes gelblich verwandt werden. Der ungefähre Preis für die vier Chorfenster beträgt rund 3.000,00 Mark. In diesem Preis sind das genaue Maßnehmen, das Ausglasen der alten Verglasung sowie der Transport und das Einsetzen der neuen Kunstverglasung enthalten.

Da die Verhandlungen über die Lieferung der Chorfenster infolge Materialmangels zur rechten Farbgestaltung sich in die Länge zogen, kam Herr Rolf Stockinger erst am 30. September 1966 nach Lengenfeld u. Stein, um die Maße der Fenster zu nehmen. Daraufhin wurden schon am 13. November 1966 die vier Altarfenster angeliefert.

Am 29. Mai 1967 begann Herr Rolf Stockinger mit der Montage der vier Altarfenster. Nachdem diese Arbeit am 1. Juni 1967 beendet war, kosteten die Chorfenster 2.011,32 Mark.

Da die Antikglasherstellung im VEB Farbenglaswerk in Weißwasser, die laut Schreiben vom 5. August 1968 eingestellt worden war, erst im Laufe des Jahres 1969 wieder aufgenommen wurde, zögerte sich die Neuherstellung der übrigen Kirchenfenster in die Länge. Erst eine Austauschlieferung von Antikglas aus Westberlin ermöglichte es, verbunden mit der Lieferung eines helleren Farbtons aus Weißwasser, daß mit der Montage von zwei Rundfenstern, zwei großen Schifffenstern und sechs weiteren Fenstern am 23. Mai 1972 begonnen werden konnte. Die Gesamtkosten für das Einsetzen dieser Kirchenfenster beliefen sich auf 11.500,00 Mark.