Prozessionen und Wallfahrten
Die Bittprozessionen
Die Woche, die der Sonntag "Rogate" (Betsonntag) einleitet, wird die Bittwoche genannt. Im Volksmund führt sie wie schon früher den Namen "Kreuzwoche", weil bei den Bittprozessionen, die am Montag, Dienstag und Mittwoch gehalten werden, das Kreuz vorangetragen wird.
Die Kirchenrechnungen von 1581 an belegen, dass schon zu dieser Zeit die Bittprozessionen stattgefunden haben. So lesen wir in der Ausgabe vom Jahr 1581:
"4 Reichsthaler ein Faß Bier vor Wein in der Kreuzwochen gekauft."
Ebenso finden wir in der Ausgabe vom Jahr 1675:
"2 gute Groschen vor Wein in der Kreuzwochen."
Am Montag, dem ersten Bitttag, kamen die Prozessionen aus Geismar, Döringsdorf, Bebendorf, Hildebrandshausen und Faulungen (ab 1962 nur noch Faulungen und Hildebrandshausen, da 1961 die neue Grenzordnung in Kraft getreten war) nach Lengenfeld.
Am zweiten Bitttag geht die Lengenfelder Prozession im jährlichen Wechsel nach Hildebrandshausen und Faulungen.
Am Mittwoch, dem dritten Tag der Bittwoche, ging unsere Prozession bis zum Jahr 1961 zum Hülfensberg. Dieser Prozessionsweg führte bis zum Jahre 1952 über den Rösebach, den Schlag hinauf, am Keudelstein vorbei zum Hülfensberg.
Als Ersatz wird für den Ausfall der Bittprozession zum Hülfensberg seit 1962 am Mittwoch, dem 3. Tag der Bittwoche, die Bittprozession um unsere Kirche mit anschließendem Bittamt gehalten.
Anmerkung: |
Heutzutage werden nur noch Hildebrandshausen und Faulungen mit Prozessionen besucht. Am dritten Tag kommen die beiden Gemeinden zum Bittgottesdienst nach Lengenfeld. |