Prozessionen und Wallfahrten
Frauenwallfahrt zum Kerbschen Berg
Durch die große Unterstützung des Bekennerbischofs Dr. Konrad Martin in Paderborn wurde auf dem Kerbschen Berg bei Dingelstädt, dort, wo im Jahr 1700 eine Kapelle errichtet und 1836 erweitert worden war, eine Niederlassung der Franziskaner aus der westfälischen Provinz im Jahr 1860 gegründet.
So konnte mit dem Bau des Klostergebäudes im Jahr 1864 begonnen werden, in das bereits 1866 die ersten Patres einzogen. Während des Kulturkampfes wurden die Franziskaner von der preußischen Regierung vom 1. Oktober 1875 bis zum 18. September 1887 aus dem Kloster verbannt. Ein gleiches Schicksal erfuhren die Insassen, als die Behörden des sogenannten "Dritten Reichs" das Kloster im August 1944 beschlagnahmten. Erst auf Ostern 1946 kehrten die Franziskaner an ihre alte Wirkungsstätte zurück.
Nachdem die alte Kapelle 1889 abgerissen worden war, wurde die heutige Klosterkirche errichtet, die am 4. Oktober 1890 von dem Kommissarius Dr. Konrad Zehrt benediziert und am 3. Juli 1901 geweiht wurde.
Zu diesem Kerbschen Berg, auf dem schon im Mittelalter eine Martinskirche gestanden hat, wurden wallfahrten seit 1961 jährlich tausende von Frauen aus dem Obereichsfeld und damit auch aus Lengenfeld u. Stein, um an dieser Stelle mit ihrem Bischof ein unverbrüchliches Treubekenntnis zum christlichen Glauben und zur christlichen Erziehung abzulegen.
Diese Wallfahrt, die der Namenstag der heiligen Anna (26. Juli) bringt, wurde von unserem Bischof Dr. Josef Freusberg auf den Wunsch einer Vielzahl der eichsfeldischen Frauen 1961 in Leben gerufen.