Prozessionen und Wallfahrten

Patronziniums-Prozession (Mariä Geburt)

Fällt das Fest Mariä Geburt auf einen Wochentag, dann feiert die Gemeinde das Patrizinium, im Volksmund "Kleine Kirmes" genannt, am darauffolgenden Sonntag mit einem feierlichen Hochamt und anschließender Prozession wie auf Fronleichnam.

Am Donnerstag, dem 25. Mai 1967, wurde das Fronleichnamsfest zum letzten Male auf dem eigentlichen Festtag selbst nach altem Herkommen gefeiert.

Da von staatlicher Seite Fronleichnam ab 1967 nicht mehr als Fest anerkannt wurde und daher alle Berufstätigen an diesem Tag zur Arbeit gingen, wurde von kirchlicher Seite in unserer Gemeinde die Prozession mit anschließendem Hochamt auf dem Fronleichnamsfest, Donnerstag, dem 13. Juni 1968, auf 18.30 Uhr festgesetzt. Diese Lösung war für alle Beteiligten sehr unbefriedigend. Daher stellte die Dekanatskonferenz des Dekanates Lengenfeld u. Stein am 19. April 1972 an den Bischof Hugo Aufderbeck den Antrag, das Fronleichnamsfest auf den darauffolgenden Sonntag zu verlegen.

Obwohl das Fronleichnamsfest ein kirchlich gebotenen Feiertag blieb, feierten wir dieses Fest nach dem Krieg zum ersten Mal auf dem darauffolgenden Sonntag, dem 4. Juni 1972, nachdem schon einmal in den Kriegsjahren 1940 bis 1944 die Fronleichnamsprozession nur auf einem Sonntag gehalten werden durft.

So wurde vom Samstag, dem 25. Mai 1940 bis Mittwoch, den 5. Juni 1940, morgens 6.00 Uhr der Pfarrer Hannappel von Hildebrandshausen in Schutzhaft genommen, weil er das Verbot der Fronleichnamsprozession für Sonntag, den 26. Mai 1940 nicht unterschreiben wollte.

Seit 1976 führen diese Prozessionen auf Fronleichnam (auf dem darauffolgenden Sonntag) und auf unserem Patronzinium im Wechsel einmal durch das Unterland und zum anderen Male durch das Oberland.